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Das Wasserbett – Teil 1

Wenn man es alles nachher so seinen Freunden oder der Öffentlichkeit erzählt, was einem beim Sex an Unfällen passieren kann klingt es ja furchtbar lustig. Während man so ein Desaster beim Sex erlebt, ist einem allerdings normalerweise alles andere als zum Lachen zumute.

So ging es mir auch an dem Tag, an dem mein Wasserbett geplatzt ist und mein Ego ebenso wie diverse Klamotten durchnässt worden sind. Wobei das Ego mehr als nur nassgemacht wurde.

Das geplatzte Wasserbett hat mir nämlich nicht nur jede Menge Wasser an den falschen Stellen eingetragen hat, sondern auch die Empörung und ewige Feindschaft des Mädchens, das ich durch eben jene Tätigkeit endgültig zu erobern gehofft hatte, die dann in einem solchen feuchten Chaos endete. Meine große Liebe, die ich an diesem Abend das erste Mal für mich hatte, ganz privat, ganz intim, ganz kuschelig, ganz erregend, ganz sinnlich, ganz erotisch.

Tja, nichts war es mit dem Beginn einer wunderbaren Beziehung und eines erfüllten Sexlebens …

Mir das Gekeife des Mädels anhören musste ich stundenlang, während ich wischte und trocknete und am Schluss mit dem Fön versuchte, ihre Klamotten in einen Zustand zu versetzen, der es ihr ermöglichte, mich sofort und umgehend noch in dieser Nacht zu verlassen.

Und mich außer ganz zufällig während einer Vorlesung oder in der Mensa auch nicht mehr wiederzusehen.

Warum ich Vorlesungen und Mensa erwähne? Ich war damals noch Student an der Uni. Ich studierte Rechtswissenschaft. Das Studium habe ich dann später abgebrochen, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Obwohl das irgendwie auch mit Frauen und Sex zusammenhing …

Während ich noch studierte, wohnte ich in einer Studenten-WG, in einem Altbau, einer herrlichen alten Villa in einem sehr guten Viertel in der Stadt, mit vielen großen Wohnungen, die alle an Studenten vermietet waren. Für ein natürlich total horrendes Geld als monatliche Miete.

Meine Eltern waren nicht gerade arm, außerdem hatte ich einen kleinen Nebenjob in einer Spedition, Kisten schleppen am Wochenende, deshalb konnte ich mir das Wohnen in dieser WG leisten. Allerdings reichte es dann doch nur für das kleinste Zimmer in dieser Wohnung; so reich waren nun weder meine Eltern, noch ich, und so viel brachte der Nebenjob auch nicht ein.

Das Ergebnis war dann ein winziges, dunkles Zimmer, in dem kaum Schrank, Schreibtisch, Stuhl und Bett Platz hatten. Wobei das Bett zwar ein stolzes Wasserbett war, was ich von meinen Eltern mal zum 18. Geburtstag bekommen und natürlich an meinen Studienort mitgenommen hatte. Größer als ein ganz normales Bett war das Wasserbett allerdings auch nicht.

Nur viel, viel schöner.

So ein Wasserbett hat ja nun auch gleich mehrere Vorteile.

Man kann es den Tag über ordentlich vorheizen. Das ist besonders klasse im kalten Winter, wenn in den meisten Studentenbuden die Heizung ohnehin viel zu früh abgestellt wird und zu schwach ist für die hohen Räume, wo man also ohnehin ständig friert, außer in einzelnen Hörsälen, in denen dann wiederum eine Bullenhitze herrscht, so dass man nachher im Freien nur umso mehr friert. Da ist es fantastisch, wenn man abends ins warme Wasserbett schlüpfen kann, statt sich zwischen eisig kalte Laken legen und bibbern und frieren zu müssen, bis die eigene Körperwärme für ein erträgliches Klima sorgt. Was eine elend lange Weile dauern kann.

Die sanfte Bewegung des Wassers in der Matratze ist wunderbar erholsam und einschläfernd, wenn man müde ist und sich entspannen will. Da schläft man praktisch wie von selbst ein und braucht weder Schlaftabletten, noch Tiefenentspannung oder Yoga oder so etwas zur Beruhigung.

Und wenn man sich gewissen anderen Beschäftigungen widmet, die ebenfalls oft im Bett stattfinden, dann kann das leichte Schaukeln ebenfalls seine ganz fantastischen Vorteile haben.

Wobei ich dabei jetzt erst einmal überhaupt nicht direkt an Sex denke, also an Sex im Sinn von Ficken.

Ich war nämlich, wenigstens zu Anfang meines Studiums, ein ganz braver Junge, und ich wohnte mit dem Wasserbett schon ein halbes Jahr in der WG, als noch immer niemand anderer darin gelegen hatte als ausschließlich jeden einzelnen Tag oder vielmehr jede Nacht ich selbst ganz allein.

Und dann hatte einmal bei einem Besuch über das Wochenende ein alter Freund von Zuhause in dem Bett übernachtet, während ich auf der Couch im Wohnzimmer der WG schlief; aber mit Sex hatte das ja nun auch weniger zu tun, und schwul bin ich ganz bestimmt sowieso nicht.

Nein, also statt Vögeln meinte ich jetzt mehr das Wichsen.

Also, das ist absolut klasse, wenn man da so auf dem Rücken liegt, auf einem Wasserbett, und dann sanft im Rhythmus der eigenen Handbewegungen an dem harten Schwanz und an den kribbelnden Eier geschaukelt wird, und alles ist so total weich und warm ringsherum … Herrlich!

Das macht das Wichsen gleich noch einmal so schön.

Wichsen im Wasserbett – eine Tätigkeit, die ihresgleichen sucht. Das wäre doch mal ein guter Werbespruch für solche Wasserbetten. Aber ich glaube, mit Sex wirbt man nicht. Wenigstens nicht offen, höchstens ganz verdeckt in einer erotischen Anspielung oder so. Offen an- und aussprechen darf man den Sex dabei nicht. Das Ficken nicht, und das Wichsen bestimmt erst recht nicht.

Außerdem hat so ein Wasserbett aber noch einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber einem normalen Bett mit Bettrahmen, gewöhnlicher Matratze aus Rosshaar oder woraus auch immer heutzutage Matratzen sind und Sprungfedern – es quietscht nicht, ganz egal, was man darin veranstaltet.

Und das gilt jetzt für jede Tätigkeit, Sex oder nicht Sex; wobei es beim Sex natürlich noch einmal ganz besonders unangenehm auffällt, wenn ein Bett nicht stumm ist, sondern lauthals mitmischt.

Auffallen tut es einmal natürlich den am Sex Beteiligten, wobei die natürlich im Zweifel mit den Gedanken ganz woanders sind als bei quietschenden Bettfedern, und daneben außerdem selbst auch noch genügend Geräusche verursachen, Stöhnen und so, um das ein bisschen zu überdecken.

Geplagt durch diesen Sex-Lärm sind aber vor allem auch die unschuldigen Zuhörern in den Zimmern nebenan oder im Stockwerk darunter, die auf diese Weise ganz ungewollt zum Voyeur werden und notgedrungen mit anhören müssen, was sie vielleicht überhaupt nicht interessiert.

So ging es mir nämlich in Bezug auf einen der Mitbewohner der Studenten-WG. Der hatte keine Quietscheente, sondern ein Quietschebett. Und damit tyrannisierte er uns alle. Sicherlich ohne jede böse Absicht, aber das spielte für die grässliche Wirkung ja schließlich keinerlei Rolle. Ob absichtlich oder unabsichtlich, er störte und nervte uns alle ausgesprochen gewaltig.

Dieses dämliche Quietschen, das ich oft und oft aus dem Nachbarzimmer hören konnte oder vielmehr musste, denn nach meiner Erlaubnis hat keiner vorher gefragt, von Peter, diesem betreffenden anderen WG-Genossen, das kann einen doch wirklich auf Dauer ganz rasend machen.

Zumal es wirklich beinahe jede Nacht zu hören war; mal länger, mal kürzer, aber in jedem Fall doch.

Ja, Peter hatte nämlich ein sehr aufregendes und abwechslungsreiches Sexleben, wenn man seinen Erzählungen und den nächtlichen Geräuschen aus seinem Zimmer Glauben schenken durfte.

Und ebenso den hübschen Girls, die dann auf einmal morgens mit am Frühstückstisch saßen, ganz verlegen, in Peters Bademantel gekleidet, oder aber in den zerknüllten Klamotten vom Vortag.

Die meisten von diesen Mädchen tauchten nur einmal bei uns in der WG auf, deshalb gab es also keine Chance, eine von ihnen näher kennenzulernen und vielleicht etwas vertrauter zu begrüßen. Die Mädchen müssen sich wirklich ziemlich komisch und fremd vorgekommen sein bei uns; aber wir konnten ja nun auch nichts dafür, dass Peter die Frauen wechselte wie andere Männer die Unterhosen; oder sogar öfter, denn das tägliche Wechseln der Unterwäsche gehört ja nun wirklich nicht für jeden Mann zur ständigen Körperpflege mit dazu.

Jedenfalls, diese quietschenden Sprungfedern an Peters Bett machten alle anderen Bewohner der WG wahnsinnig. Mir raubten sie mehr als einmal pro Woche den dringend nötigen Schlaf, trotz beruhigender und entspannender Wasserbett-Matratze, und ab und zu hatte ich nicht übel Lust, einfach mal irgendwann mitten während seiner wilden und geräuschvollen Vögelei in sein Zimmer zu stürmen, den heißen, hemmungslosen Sex zu unterbrechen, der auf alle anderen solch störende Auswirkungen hatte, und von Peter ein bisschen mehr Rücksicht zu fordern.

Ich bin sicher, die Frauen in seinem quietschenden Bett hat der Lärm ebenso gestört; Frauen sind da wohl empfindlicher, besonders am Beginn des sexuellen Abenteuers; es sei denn, sie stehen schon kurz vor dem Orgasmus und sind megageil. Nur Peter selbst blieb davon völlig unberührt.

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